
Duden: D36 – 37, § 70
Das Fragezeichen ist ein Satzzeichen und steht am Ende eines Satzes und kennzeichnet diesen als eine Frage. Auch Überschriften und Titel können so als Frage gekennzeichnet sein. Bei Fragen verändert sich die übliche Reihenfolge von Subjekt – Prädikat – Objekt in Prädikat – Subjekt – Objekt. Der Fragesatz kann auch als Ausruf gekennzeichnet sein und ein Wort im Satz kann in Frage gestellt werden.

Fragesatz mit Fragezeichen
- Aussagesatz: Martin ist im Bett.
- Fragesatz: Ist Martin im Bett?
Offene und geschlossene Fragen
Fragen, die mit einem Fragewort »wann, warum, welcher, welches, wer, wie viel, wieso, wieweit, wo, wobei, wodurch, wofür, woher, womit, woraus, worüber, worum, wovon, wozu« beginnen und als »offene Fragen« nicht mit »ja« oder »nein« beantwortet werden können.
- Wo ist Martin?
Auf »geschlossenen Fragen« wird nur ein »ja« oder »nein« beantwortet. Geschlossene Fragen können auch die normale Reihenfolge von Subjekt – Prädikat – Objekt behalten.
- Ist Martin im Bett?
- Martin ist im Bett?
Rhetorische Fragen
Fragen, auf die der Sprecher keine Antwort erwartet, weil diese völlig klar ist, werden »rhetorische Fragen« genannt. Oft ist die Erwartung einer positiven oder negativen Antwort bereits in der rhetorischen Frage beantwortet.
- Es ist Mitternacht; Martin liegt im Bett?
- Es ist Mitternacht; so liegt Martin gewiss schon im Bett?
Fragesätze ohne Fragezeichen
Es gibt jedoch auch Fragesätze, die kein Fragezeichen am Ende haben, wenn die Frage im Nebensatz steht.
- Mutter fragt, ist Martin im Bett. (Mutter will wissen, ob Martin im Bett ist.)
Aber es steht ein Fragezeichen am Ende des Satzes, wenn der ganze Satz als Frage verstanden werden soll.
- Fragt Mutter, ist Martin im Bett? (Jemand will wissen, ob Mutter fragt, ob Martin im Bett ist.)
Ein fragliches Wort im Satz mit Fragezeichen in Klammern
Ein Fragezeichen in Klammern im Text zeigt ein Zweifel an einer Aussage an. Dies ist in der Belletristik nur sehr selten zu finden. In Fachbücher und dort in Kommentaren und Fußnoten kann man dies finden. Die Alternative dazu ist, das Wort durch halbe Anführungszeichen oder kursive Schrift hervorzuheben.
- Der Junge sagt, er habe (?) das Geld gefunden. (Was der Sprecher bezweifelt.)
Nur ein Fragezeichen
Es gibt im Deutschen nur ein Fragezeichen am Ende eines Satzes. Mehrere finden sich nur in Comics.
- Bist du dir sicher?
Fragezeichen und Ausrufezeichen zusammen
Wird die Frage als Ausruf getätigt, so wird ein (!) Ausrufezeichen direkt dahinter gesetzt. Dies ist in der Belletristik nur sehr selten zu finden, da durch das passende Wort des Sagens und Meines im Begleitsatz der wörtlichen Rede dies besser signalisiert werden kann.
- »Bist du dir ganz sicher?!«, wollten sie plötzlich wissen.
- »Bist du dir ganz sicher?«, schrie sie die Frage heraus.
Mehrere Fragen hintereinander
Treten mehrere Fragen gleichberechtigt hintereinander auf, so können sie getrennt mit Fragezeichen oder mit Kommata getrennt werden.
- Wie denn? Was denn? Wo denn?
- Wie denn, was denn, wo denn?
Fazit
- Das Fragezeichen steht am Ende einer Frage.
- Wenn nur der Nebensatz eine Frage ist, dann fällt es weg.
- Wird ein Wort in einem Satz bezweifelt, dann steht das Fragezeichen in Klammern direkt hinter dem Wort. Besser jedoch wird das Wort direkt hervorgehoben.