(Info:) Sich über ein Thema zu informieren, ist eine Voraussetzung für einen guten Text. Leider birgt es die Gefahr der ewigen Recherche, also eine nie endenwollenden Suche nach noch mehr Informationen. Denn ein Detail kann viele neue Fragen aufwerfen, die es auch wert sind beantwortet zu werden. Manche Autoren nutzen dies auch zum Aufschieben, Bummeln oder Prokrastination, um den Text erst gar nicht schreiben zu müssen. Doch das muss nicht sein.
Inhaltsverzeichnis
Die ewige Recherche verhindern
(Frage:) Wie können Sie verhindern, dass Sie in eine ewige Recherche verlieren und das eigentliche Projekt aus den Augen verlieren?
(Antwort:) Es gibt dazu mehrere Lösungsansätze, die kombinierbar sind. Probieren Sie aus, was am besten zu Ihrer Arbeitsweise passt.
- Setzen Sie sich ein Zeitlimit. Geben Sie sich für die Recherche einen festen Zeitrahmen und tragen Sie dieses auch in Ihren Kalender ein. Denken Sie dabei an das S.M.A.R.T.-Prinzip, besonders an das »T« das für terminiert steht.
- Geben Sie sich weniger Zeit, als Sie glauben zu brauchen. Es ist bekannt, dass wenn Sie unter Zeitdruck arbeiten, sich weniger ablenken lassen. So können Sie in vier Stunden die gleichen guten Quellen finden wie in acht Stunden.
- Erstellen Sie zuerst eine Planung oder Fragenkatalog. Denken Sie dabei an die sieben journalistische W-Fragen: Wer? Was passiert? Wo? Wann? Wie (Einzelheiten)? Warum? Woher stammt die Information (Quelle)? Sie können auch zuerst eine Mindmap (Gedankenkarte) zeichnen und dann die gefunden Antworten, als Stichworte ergänzen. Dabei können Sie die Anzahl der Verästelung zum Beispiel auf drei (Unterebenen) beschränken. Denken Sie an den Leitspruch von Benjamin Franklin: »Wer nicht plant, plant zu scheitern.«
Mut zur Lücke
Akzeptieren Sie, dass Sie bei der Recherche nicht gleich alle Informationen finden werden. Daher sammeln Sie noch offene Fragen. Später beim Schreiben Ihres Textes werden Sie vielleicht noch weitere Informationslücken feststellen, dann notieren Sie dies direkt im Text als leicht wieder findbare Frage oder Kommentar und schreiben weiter. Hilfreich dabei Sonderzeichen, die sonst im Text nicht vorkommen, wie zwei Schrägstriche »//«, die in Programmiersprachen für Kommentar benutzt werden, und/oder das Verwenden eines eigenen Zeichenformats mit Namen wie »offen« und einer Textfarbe, die sonst nicht vorkommt. Statt Rot, was immer so nach Fehler aussieht, könnten Sie ein kräftiges Orange (Kraftfarbe) oder Violett (Transformationsfarbe) verwenden. Später können Sie in Ihrem Schreibprogramm nach den Sonderzeichen und/oder Zeichenformat suchen (lassen) und die fehlenden Informationen durch eine kurze Recherche ergänzen.
Die Ergebnisse einer Recherche verwalten
In der heutigen Zeit werden Sie die meisten Recherchen mithilfe von Suchmaschinen im Internet durchgeführt. Da Websites nicht für die Ewigkeit sind und gerne auch wieder verschwinden, ist es sinnvoll, die Ergebnisse lokal zu speichern.
- Erstellen Sie innerhalb Ihres Projektordners eine Unterordner, in dem Sie die Ergebnisse ablegen. Als Name dafür verwende ich »& Material«. Das Sonderzeichen »&« sorgt dafür, das der Ordner in einer alphabetischen Sortierung stets oben zu finden ist. Auch signalisiert das »&«, das für das lateinische Wort »et«, also »und« steht, eine Ergänzung.
- Das Speichern der Internetadresse einer von Ihnen gefunden Seite, die interessante Informationen enthält, ist, wie oben erwähnt, nur bedingt sinnvoll. Daher sollten Sie die Internetseite als PDF-Datei ausdrucken, (siehe:) Tutorial »Eine PDF-Datei ›ausdrucken‹«. Die PDF-Datei hat zwei Vorteile: Erstens Sie sparen Papier und Tinte/Toner, wenn Sie die Seite nicht auf Papier ausdrucken. Zweitens können Sie innerhalb der PDF-Datei nach einem Wort suchen lassen, was Zeit spart, (siehe:) Tutorial »Ein Wort in einer PDF-Datei suchen«. Interessante, fremde Bilder können Sie per rechten Mausklick speichern. Legen Sie diese gleich in den passenden Ordner ab und geben Sie diesen einen sprechenden Namen, also »Burg Frankenstein.jpg« statt des Originalnamens wie »xtuvw124.jpg«.
- Falls Sie vor der Recherche bereits ein Inhaltsverzeichnis für Ihren Text erstellt haben, dann legen Sie die PDF-Dateien und Bilder in entsprechende Unterordner mit den Namen der Kapitel ab. So behalten Sie die Übersicht.
- Wenn Sie Informationen in einem Buch gefunden haben, dann nutzen Sie Ihr Smartphone, um die entsprechende Seite abzufotografieren. Legen Sie diese Bilder, dann ebenfalls in Ihren Ordner »& Material« bzw. in die Unterordner dort. Geben Sie diesen Bildern einen Namen, der mit dem Buch in Zusammenhang steht, falls Sie später dort noch mal nachschlagen wollen.
Fazit
Die ewige Recherche lässt sich leicht verhindern und so nicht mehr als Ausrede für das Nicht-Schreiben benutzen, wenn Sie die Tipps zur S.M.A.R.T.-Planung, Zeitlimit, dem Fragenkatalog mit den sieben W-Fragen und dem Mut zur Lücke berücksichtigen.
Zu den Tutorials Tutorial »Eine PDF-Datei ›ausdrucken‹« und Tutorial »Ein Wort in einer PDF-Datei suchen«.
(Ende.)